
Kleines Organ, große Funktion
Das männliche Neugeborene besitzt zunächst keine sichtbare Prostata. Dieses Organ beginnt erst mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife zu wachsen. Eine gesunde Prostata hat in etwa die Größe und Form einer Kastanie.
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, spielt eine zentrale Rolle bei der Fortpflanzung. Sie produziert ein milchig-gelbes Sekret, das sich mit den Spermien vermischt. Dieses Prostatasekret ist essenziell für die Beweglichkeit der Spermien und trägt dazu bei, ihre Überlebensdauer zu verlängern. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Spermien die weibliche Eizelle erreichen und eine Befruchtung stattfinden kann.


Wenn die Prostata zu wachsen beginnt
Treten im Jugendalter Beschwerden beim Wasserlassen und Schmerzen im Bereich der Prostata auf, so sind diese meist auf eine Entzündung, einer sogenannten Prostatitis, zurückzuführen. Diese Entzündung ist in der Regel gut behandelbar, und ein Urologe kann gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Beschwerden zu lindern. Ab einem Alter von etwa 40 bis 50 Jahren beginnt die Prostata im inneren Teil des Prostatagewebes zu wachsen. Mögliche Ursachen hierfür sind hormonelle Veränderungen und entzündliche Prozesse. Urologen sprechen von einer benignen Prostatahyperplasie, wobei „benignus“ aus dem Lateinischen „gutartig“ bedeutet. Die damit verbundenen Beschwerden werden als benignes Prostatasyndrom (BPS) bezeichnet.
Typische Beschwerden einer benignen Prostatahyperplasie
Im Verlauf einer benignen Prostatahyperplasie können drei Stadien klassifiziert werden – das Reizstadium, das Restharnstadium und das Dekompensationsstadium – die durch ihre Symptome charakterisiert sind. In Stadium I machen sich zunächst Probleme beim Wasserlassen bemerkbar:
abgeschwächter Harnstrahl, häufig auch Nachtröpfeln
häufiger, plötzlicher Harndrang - vor allem in der Nacht
Gefühl unvollständiger Harnblasenentleerung
erschwertes Wasserhalten, verminderte Harnblasenspeicherung
beschwerliche Blasentleerung / Harnverhalt
Damit verbunden ist in vielen Fällen auch eine Einschränkung der sexuellen Aktivität.
